INFOS ZUR WELPENAUFZUCHT /
WAS MACHT DER ZÜCHTER?

Nach Beendigung der Geburt werden die Welpen das erste Mal vom Züchter genau kontrolliert. Geschlecht, Gewicht und sichtbare Veränderungen (Wolfskrallen, Missbildungen, etc.) werden vermerkt. Die Welpen sollten ehest nach der Geburt säugen, um das für ihre Abwehrlage wichtige Kolostrum in ausreichender Menge aufzunehmen. Das Kolostrum ist reich an von der Mutter gebildeten Antikörpern und gibt einen wichtigen Schutz gegen Infektionen für bis zu 6 -16 Wochen (abhängig von aufgenommener Menge und Abwehrlage der Mutter). Ist man nicht sicher, ob ein Welpe trinkt, so kann er vor und direkt nach dem Anlegen abgewogen werden.

Nach Versorgung der Welpen wird das Wurflager komplett gereinigt (warmes Wasser mit zb Sagrotanlösung) und die Mutterhündin versorgt. Wichtig!! Der Ausfluss, den die Mutterhündin noch einige Tage bis Wochen verliert, enthält viele Bakterien. Daher sollte die Hündin jeden Tag mehrmals gesäubert werden. Die Sauberkeit in der Wurfkiste hat die ersten drei Wochen Priorität. Ebenfalls sollte das Gesäuge der Hündin täglich mehrmals auf Veränderungen kontrolliert werden (die Krallen der Welpen sollten 1 x die Woche geschnitten werden, um Verletzungen am Gesäuge zu verhindern). In der Säugezeit sollte die Hündin mehrmals täglich gefüttert werden. Man sollte frisches Wasser neben dem Wurflager aufstellen, da die Hündin in der ersten Zeit nur ungern ihre Welpen verlässt.

Das Wiegen zeigt auch deutlich die Entwicklung der Welpen – während der ersten Woche 1 x täglich (zur ungefähr gleichen Uhrzeit), dann etwa 2 x pro Woche bis zum Alter von einem Monat. In den ersten 2 Tagen ist eine Abnahme keine Seltenheit, ab dem 3. Tag sollten die Welpen jedoch täglich an Gewicht zunehmen. Gewichtskurven und normaler Kot zeigen dem Züchter, dass alles mit der Entwicklung der Welpen in Ordnung ist.

Das Geburtsgewicht verdoppelt sich in den ersten 7 – 10 Tagen. Nach ca. 2 Wochen sollte es sich verdreifacht haben.

Das tägliche Wiegen nutzt der Züchter gleich um den Welpen zu kontrollieren. Ist die Nabelschnur schön trocken, keine Entzündungen erkennbar, sind die Krallen nicht zu lang oder „scharf“?? etc.

Entwicklungsstufen beim Welpen:

Neonatale Phase (Geburt – 2 Wochen)

Während der ersten Wochen besteht das Leben der Welpen in der Hauptsache aus schlafen und trinken. Im Schlaf werden Bewegungen ausgeführt, die für die Heranbildung der Muskulatur wichtig sind.

Am ersten Tag sind Herzschlag und Atmung noch etwas langsam (120 – 150 Herzschläge/min und 8 -18 Atemzüge/min). Beides beschleunigt sich dann auf durchschnittlich 220 Herzschläge/min und 15 -35 Atemzüge/min in den ersten 5 Wochen. Die Körpertemperatur liegt an den ersten zwei Tagen zwischen 34,5 und 36°C. In den ersten Lebenstagen ist noch kein Zitterreflex vorhanden – d.h. die Welpen haben selbst keine Möglichkeit, ihre Körpertemperatur anzuheben bzw. zu zeigen, dass ihnen kalt ist. Ist den Welpen zu kalt – man nennt dies Hypothermie – werden die Reflexe langsamer und sie saugen nicht. Sie sind anfälliger für Infektionen (z. B. Herpesvirus) und die Überlebensrate sinkt.

Die Temperatur im Welpenzimmer sollte die ersten ca. 24 Lebenstage ca. 25 Grad (nicht über 30 Grad!!), danach ca. 22 Grad haben. Wenn man die Welpen beobachtet erkennt man gut ob die Temperatur passt (liegen sie alle verstreut in kleinen Grüppchen oder alle zusammengekuschelt auf einem „Haufen“??) In den ersten zwei Wochen sollte ebenfalls viel Körperkontakt mit dem Züchter stattfinden.

Übergangsphase (3. Woche)

Augen und Ohren sind vorerst noch geschlossen. Die Augen öffnen sich zwischen dem 10. und 16. Tag nach der Geburt. Das Gehör beginnt zwischen, dem 15. und 17. Tag zu funktionieren. Ebenso zeigen sich die ersten kleinen Zähnchen, bitte unbedingt täglich das Gesäuge kontrollieren, neben den spitzen Krallen der Welpen kommen jetzt noch die kleinen, spitzen Welpenzähne hinzu. In dieser Phase finden die ersten Geh- und Spielversuche mit Mama und Geschwister statt. Das Absetzen von Urin und Kot können die Kleinen nun auch schon selbstständig. Mit der ersten Zufütterung wird dann auch schon das eine oder andere Häufchen von der Mutterhündin ignoriert.

Fütterung der Welpen
In den ersten 3 Wochen erfolgt die Fütterung im Idealfall ausschließlich über die Muttermilch. Das Zufüttern beginnt, wenn die Welpen ca. 3 Wochen alt sind. Je nach Milchmenge der Mutterhündin. Das Futter sollte die erste Zeit breiartig zubereitet werden. Zum Angewöhnen kann man etwas Brei auf Lippen oder Füße schmieren, der von den Welpen abgeleckt wird.

Am besten geeignet ist Fertigfutter hoher Qualität. Sollte man sich für selbst zusammengestellte Menüs entscheiden, bitte unbedingt auf die richtige Zusammenstellung achten. Dies erfordert doch recht großen Aufwand, um eine Unter- aber auch Überversorgung zu verhindern. Bei der Umstellung von Muttermilch auf feste Nahrung beginnt man mit einer 1 x täglichen Fütterung und steigert diese langsam auf 4 – Fütterungen (ca. 2 Tage, 1x täglich, dann 2x täglich 2 Tage,…) Die Welpen sollten jedes Mal 15 bis 20 Minuten Zeit haben, um zu fressen. Die Menge der Nahrung passt man am Besten an den Appetit der Welpen an.

In dieser Zeit sollte der Züchter auch das erste Mal die Welpen entwurmen. (Absprache mit dem Tierarzt!!) Danach bis zur Abgabe ca. alle 2 Wochen, bzw. eine Kotprobe einschicken. Dies sollte aber mit ihrem Tierarzt des Vertrauens abgestimmt werden.

Hoher Wert ist auf Sauberkeit und Hygiene zu legen. Nach jeder Mahlzeit sind die Futterreste zu entfernen und der Futternapf zu reinigen. Auch die Wasserschüssel sollte mehrmals täglich gesäubert werden.

Prägungsphase (4.-7. Lebenswoche)

In dieser Phase gehen die Zwerge in riesen Schritten der großen Welt entgegen. Es sollte eine intensive Prägung auf verschiedene Umweltreize (verschiedene Geräusch- und Geruchskontakte), fremde Menschen (ersten Welpenbesucher) und verschiedene Begebenheiten stattfinden. Wechselndes Spielzeug im Welpenzimmer bzw. in der nun deutlich vergrößerten Wurfkiste und im Auslauf, verschiedene Welpenspielgeräte (angepasst an das Alter, nicht unbedingt vor der 6. LW und an die Größe der Welpen) für den Gleichgewichtssinn und den Aufbau der noch schwach vorhandenen Muskulatur. In dieser Zeit sollte der Züchter sich intensiv mit seinen Welpen beschäftigen, Autofahrten, Wald und Wiese, etc. stehen jetzt auf dem Plan.

Die erste Impfung und die Wurfabnahme

Ab dem 53. Tag kann mit dem Zuchtwart ein Termin für die Wurfabnahme vereinbart werden. Zu diesem Zeitpunkt müssen die Welpen gechippt und geimpft sein. Dies bitte rechtzeitig mit ihrem Tierarzt vereinbaren. Ab der vollendeten 8 Lebenswoche sind die Welpen bereit in ihr neues zu Hause zu ziehen.

Jedem Welpenkäufer ist vom ÖRC-Züchter ein Wurfabnahmeprotokoll mitzugeben und der Chip des Welpen ist auf den neuen Besitzer zu registrieren