DER GOLDEN RETRIEVER

Der Golden Retriever – „Golden“, wie er oft verkürzt genannt wird – wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Schottland für die Jagd, vor allem in wasser- und deckungsreichem Gelände gezüchtet. Aber erst 1911 wurde er vom englischen Kennel-Club als eigenständige Rasse eingetragen. Geschossenes Wild aus dem Wasser oder auch aus dickem Gestrüpp seinem Herrn zu apportieren (engl. to retrieve) oder dank seiner hervorragenden Nase den Jäger zum geschossenen Wild zu führen, war seine ursprüngliche Aufgabe. Der starke Such-, Finde- und Bringwille und das weiche Maul das dem Golden eigen ist, macht ihn auch heute noch zum idealen Helfer bei der Niederwildjagd.

Der Golden ist ein freundlicher, lebhafter und zugleich zutraulicher Hund mit einem sanften Gesichtsausdruck. Dank seiner Leichtführigkeit, seiner Toleranz, seiner Kinderfreundlichkeit und seinem besonders gutmütigen Wesen wird er oft als der ideale Familien- und Anfängerhund bezeichnet. Er hat ein ausgeglichenes Temperament und begegnet vielen Alltagssituationen mit Gelassenheit und Unerschrockenheit. Er liebt das Wasser und keine Pfütze ist ihm zu schmutzig.

Aber auch der Golden Retriever gehört von Anfang an erzogen, gefordert und gefördert, nur dadurch kann er seine guten Eigenschaften zeigen. Der Golden ist absolut ungeeignet für Zwingerhaltung, er gehört in das Familienleben integriert, nur so schließt er sich seinem Menschen absolut an, ordnet sich gerne unter und liebt es an allen Aktivitäten seines Menschenrudels teilzuhaben. Der Golden möchte durch seinen ausgeprägten Willen zum Gehorsam und seinem Menschen alles recht machen zu wollen (will top please), beschäftigt und gefördert werden. Dazu eignet sich für ihn ganz besonders die Dummyarbeit! Auch hier liebt er die Abwechslung und zeigt große Freude, wenn er seinem Menschen etwas bringen darf.

Dieselben Eigenschaften, gepaart mit Wesensfestigkeit, Ruhe und Ausdauer und einer großen Menschenfreundlichkeit, sind es, die auch seinen Einsatz als Rettungs-, Blindenführ-, Behindertenbegleit- und Therapiehund möglich machen. Für eine Schutzhund- und Bewachungsfunktion, fehlt ihm jedoch die Schärfe.

Im Laufe von vielen Jahren hat sich der Golden Retriever in Show- und Arbeitslinien geteilt, was schon am äußeren Erscheinungsbild ersichtlich ist. Der Showtyp ist etwas schwerer, oft gedrungener und mit mehr Fell, dadurch häufig auch mit weniger Durchhaltevermögen und Ausdauer, während der Arbeitstyp etwas schlanker, hochbeiniger und mit etwas weniger Fell, aber dafür mit mehr Arbeitstemperament und Ausdauer ausgestattet ist. Ob Show- oder Arbeitstyp, beide sind gleich liebenswert!

–> Finden Sie hier die FCI Rassebeschreibung des Golden Retriever