DER GOLDEN RETRIEVER

Der Golden Retriever hat sich in einigen europäischen Ländern zur beliebtesten Retriever-Rassen entwickelt. Dies verdankt er einer Reihe von Eigenschaften, wie sie in dieser Kombination bei kaum einer anderen Rasse beobachtet werden. Mit seiner hohen „Gehorsams- und Ausbildungsintelligenz“ gehört er zu den besonders leicht erziehbaren Hunden: er lernt die meisten Befehle bereits innerhalb kürzester Zeit. Intensive Arbeit mit dem Hund bewirkt eine enge Bindung zwischen ihm und seinem Besitzer. Dadurch entsteht sein Drang, es seinem Besitzer immer recht machen zu wollen, sein will to please. Seine Anhänglichkeit bedeutet aber auch Sensibilität. Er braucht verständige Zuwendung, engen Kontakt zur Familie. Es widerspricht dem Wesen des Golden, vorwiegend im Zwinger gehalten zu werden. Die Familie ist sein Rudel, von dem er sich nicht trennen möchte.

Dank seiner „Führigkeit“, dank seiner Toleranz, seiner Kinderfreundlichkeit und seines besonders gutmütigen Wesens wird er oft als der ideale Familien- und Anfängerhund bezeichnet. Damit er das tatsächlich sein kann, muss der Besitzer aber auch dem Hund einiges geben: ursprünglich als Jagdhund gezüchtet, braucht er Beschäftigung, viel Bewegung, eine größere Wohnung, möglichst sogar ein Haus mit Garten. Mehrere Spaziergänge täglich, auch bei Wind und Wetter, müssen selbstverständlich sein. Damit er in den Händen eines Nicht-Jägers seinen Jagdtrieb nicht beim Wildern in Feld und Wald auslebt, sollte mit ihm gearbeitet werden. Er liebt es, spielerisch zu apportieren, er eignet sich als Blinden- oder Rettungshund, er wird als Lawinen- oder Drogensuchhund eingesetzt. Auch wer nicht beabsichtigt, ihm solche Aufgaben zu übertragen, sollte wissen, dass er seinem Hund viel Zeit widmen muss.

Eine Grundausbildung ist die Basis, die jeder seinem Retriever angedeihen lassen sollte; dabei wird  deutlich, welche weitere Beschäftigung für Hund und Besitzer am geeignetsten ist. In Begleithundekursen, die vom ÖRC an vielen Stellen speziell für Retriever angeboten werden, lernen die Hunde, sich mit ihren Führern in der Öffentlichkeit so zu verhalten, dass andere Personen nicht gestört, andere Hunde nicht irritiert werden. Dass Besitzer und Hund ein harmonisches Gespann bilden, das auch im Verkehrsgetümmel keine Schwierigkeiten hat, sich sicher zu bewegen, ist ein wichtiges Ziel solcher Kurse.

Der „Golden“, wie er oft verkürzt genannt wird, wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Schottland für die Jagd, vor allem in wasser- und deckungsreichem Gelände gezüchtet. Aber erst 1911 wurde er vom englischen Kennel-Club als eigenständige Rasse eingetragen. Geschossenes Wild aus dem Wasser oder auch aus dickem Gestrüpp seinem Herrn zu apportieren (engl. to retrieve) oder dank seiner hervorragenden Nase den Jäger zum geschossenen Wild zu führen, war seine ursprüngliche Aufgabe. Der starke Such-, Finde- und Bringwille, der dem Golden eigen ist, macht ihn auch heute noch zum idealen Helfer bei der Niederwildjagd.

Dieselben Eigenschaften, gepaart mit Wesensfestigkeit, Ruhe und Ausdauer, sind es, die auch seinen Einsatz als Rettungs- oder Drogensuchhund möglich machen. Damit ist er schon fast ein Allrounder. Aber es gibt auch etwas, für das er weniger geeignet ist: seine ausgeprägte Menschenfreundlichkeit ist nicht vereinbar mit Schutzhundfunktion, mit Mannschärfe. Wer einen Wachhund braucht, der Haus und Hof gegenüber Fremden wirkungsvoll verteidigt, sollte sich nach einer anderen Rasse umsehen, wenn er Enttäuschung vermeiden will. Die gezielte Zucht zum Apportierhund hat bewirkt, dass es vielen Golden Retrievern ein tief verwurzeltes Bedürfnis ist, Gegenstände mit sich herumzutragen oder ihren Besitzern zu bringen. Im Haus muss man deshalb genügend Spielzeug bereithalten, damit er dieses angeborene Verhalten ausleben kann und sich nicht an herumliegenden, empfindlichen Dingen vergreift. Sein weiches Maul, Grundvoraussetzung für die Jagd, verhindert meist, dass das Apportierte Schaden nimmt.

Der typische Golden ist ein kräftig gebauter, mittelgroßer Hund mit langem glattem oder leicht welligem Haar, das reich an Unterwolle ist. Die Farben reichen von hell-creme (nie weiß) über hell-golden bis zu dunkel-golden (nie mahagoni). Kennzeichnend sind ein meist recht stark ausgeprägter Stop (seine ‚Stirn‘) und seine großen Augen; dies verleiht ihm einen friedvollen, ruhigen Ausdruck, seine nach vorne gerichteten Augen eine überdurchschnittliche räumliche Sehfähigkeit. Die Kopfhaare sind kurz, so dass man das ausgeprägte Minenspiel deutlich erkennen kann. Die Ohren (der ‚Behang‘) sind mittelhoch angesetzt und in der Jugend in ihrer Farbe oft dunkler als der übrige Körper. Der Fang ist breit und kräftig, geeignet, auch schwerere Beute tragen zu können. Wer einen typischen, gut gebauten Golden Retriever sein eigen nennt, wird es häufig erleben, auf Spaziergängen auf seinen schönen Hund angesprochen zu werden: viele halten den Golden für einen der schönsten Hunde überhaupt. Auch dies hat sicher zu seiner breiten Beliebtheit beigetragen. Sein langes Fell, das ihm hilft, sich auch im kalten Winter draußen wohl zu fühlen, fängt viel Schmutz ein. Aber auch in Zeiten des Haarwechsels ist der Staubsauger ein wichtiges Werkzeug des Besitzers. Der rassetypische, muskulöse, kräftige Körperbau des Golden kann nur durch viel Bewegung erreicht und erhalten werden. Ein Retriever verlangt aber nicht nur nach Bewegung: auch seine hohe Intelligenz möchte gefordert sein. Wenn die täglichen Spaziergänge mit kleinen Aufgaben gewürzt werden, wenn dabei Gehorsams- und Apportierübungen quasi spielerisch einfließen, dann fühlt er sich erst richtig wohl. Die Begeisterung, die er erkennen lässt, wenn er merkt, dass der Spaziergang naht, die Dankbarkeit, die aus ihm strahlt, lässt dem Besitzer den Gang nach draußen auch bei Wind und Wetter nicht als Pflichtübung erscheinen.

Der Golden gilt als freundlicher, lebhafter und zugleich zutraulicher Hund. Durch sein ausgeglichenes Wesen und seiner Anpassungsfähigkeit ist er vor allem als treuer Familienhund beliebt. Seine Arbeitsfreudigkeit und sein ausgezeichneter Apportiertrieb kennzeichnen seine Eignung aber auch für den Jagdbetrieb.Der „Golden“, wie er oft verkürzt genannt wird, wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Schottland für die Jagd, vor allem in wasser- und deckungsreichem Gelände gezüchtet. Aber erst 1911 wurde er vom englischen Kennel-Club als eigenständige Rasse eingetragen. Geschossenes Wild aus dem Wasser oder auch aus dickem Gestrüpp seinem Herrn zu apportieren (engl. to retrieve) oder dank seiner hervorragenden Nase den Jäger zum geschossenen Wild zu führen, war seine ursprüngliche Aufgabe. Der starke Such-, Finde- und Bringwille, der dem Golden eigen ist, macht ihn auch heute noch zum idealen Helfer bei der Niederwildjagd. Dieselben Eigenschaften, gepaart mit Wesensfestigkeit, Ruhe und Ausdauer, sind es, die auch seinen Einsatz als Rettungs- oder Drogensuchhund möglich machen. Damit ist er schon fast ein Allrounder. Aber es gibt auch etwas, für das er weniger geeignet ist: Seine ausgeprägte Menschenfreundlichkeit ist nicht vereinbar mit Schutzhundfunktion, mit Mannschärfe. Wer einen Wachhund braucht, der Haus und Hof gegenüber Fremden wirkungsvoll verteidigt, sollte sich nach einer anderen Rasse umsehen, wenn er Enttäuschung vermeiden will. Die gezielte Zucht zum Apportierhund hat bewirkt, dass es vielen Golden Retrievern ein tief verwurzeltes Bedürfnis ist, Gegenstände mit sich herumzutragen oder ihren Besitzern zu bringen. Sein weiches Maul, Grundvoraussetzung für die Jagd, verhindert meist, dass das Apportierte Schaden nimmt.